Ich erlebte eins dieser Hochgefühle, als ich das Außengelände der neuen Schule betrat. Hier kannte mich niemand. Hier konnte ich von vorne Anfangen und alles hinter mir lassen.
Mein Kopf war leicht angehoben und ich ließ einen desinteressierten Blick über den Hof werfen. Eigentlich interessierten mich die Leute hier Null. Sie waren mir völlig egal, aber ich sollte dennoch probieren mich mit ihnen gut zu stellen.
Mein Blick blieb bei Tyler hängen, der am anderen Ende des Schulhofes stand. Meine Lippen verzogen sich für den Bruchteil einer Sekunde zu einem Lächeln, bevor mein Gesicht wieder total kühl wurde.
Gerade als ich auf ihn zu gehen wollte, hörte ich gekicher. Sofort schoß mein Kopf in die Richtung und ich sah zwei Tussen, die heute morgen in ihr Make up gefallen sein mussten.
Ich zog eine Augenbraue hoch, als ich sie musterte. Doch sofort prasselten wüste Beschimpfungen und Beleidigungen auf mich ein.
Für einen Augenblick fühlte ich mich wieder an die Highschool versetzt. Ich sah meine beiden Mitschüler vor mir:
Ihr dummes, abwertendes Grinsen machte mich rasend vor Wut. Sie beschimpften mich, mein Aussehen, meine Eltern und alles was mit mir zu tun hatte.
Wütend wanderte meine Hand unter mein Kleid und ich zog mein Butterflymesser - welches ich sicher an meinem Oberschenkel gebunden hatte - hevor. Es fühlte sich so wunderbar an, diesen kalten Griff auf meiner Hand zu spüren.
Ich sah das Gesicht der Jungs vor mir, die nun versuchten mich zu beruhigen. Doch ich ließ mich nicht beruhigen! Ich wollte spüren, wie die Klinge sanft durch ihre Haut glitt.
Mit einem einzigen Satz stand ich neben den Beiden und mit einer weiteren Bewegung stach ich mit dem Messer zu. s war eine gezielte Bewegung - der erste glitt sofort zu Boden. Er spuckte noch etwas Blut, bevor er kümmerlich verreckte. Doch das störte mich nicht mehr... Ich lief eilig dem anderen hinter her, und bohrte ihm mein Messer in die Kehle....
"Na, du Freak. Bist du in deiner Traumwelt versunken?", hörte ich eine weibliche Stimme in meinem Ohr, die mich zurück in die Realität holte.
Gleich darauf wurde ich geschubst und fiel zu Boden. Meine Haare verdeckten mein Gesicht und niemand konnte mein Blick sehen. Mit einem satz Stand ich wieder auf meinen Beinen und funkelte die beiden Puderquasten wütend an. Am liebsten hätte ich sie den Bordstein küssen lassen, doch ich wusste das Tyler mich sah. Ich wollte das er nicht mit bekam, zu was ich in der Lage war. Ich wollte den schein wahren.
Dennoch schoß ich plötzlich nach vorne und rammte die eine gegen die Hauswand. Meine Lippen lagen nah an ihren Ohr: "Du wirst die wünschen, mich niemals angefasst zu haben.", und mit diesen Worten ging ich zu meinem Freund.